1 Michelin Stern 2024
Ich stamme aus einem Dorf am Ufer der Loire. Meine Kindheit war von Angeln, Obstpflücken und Waldspaziergängen geprägt. Ich habe im Alter von 16 Jahren mit Kochen angefangen und vom ersten Tag an wusste ich, dass mein Platz in der Küche ist. Ich hatte das Glück, bei Jean Guinot zu lernen, der mir den Sinn für das Schöne und das Gute vermittelte. Nachdem ich in großen Häusern wie Taillevent, Ledoyen und L’Oasis gearbeitet hatte, kam ich 1980 nach Romorantin. Seitdem interpretiere ich das kulinarische und kulturelle Erbe meiner Region, wobei ich vergessene Produkte, Kräuter, wilde Pflanzen, Pilze, Früchte neu entdecke. Ich lege Wert darauf, mit einfachsten Produkten zu arbeiten und diese zu veredeln. Unsere Region wurde stark von der Renaissance geprägt. Damals war man offen für alle Einflüsse. Man öffnete die Fenster. Außerdem haben Begegnungen und Reisen meine Küche beeinflusst. Ich liebe das Vagabundieren...
Als Kind habe ich im Forêt de Russie in der Nähe von Chambord Steinpilze gesucht. Leider fehlt mir dazu heute die Zeit. Ich liebe aber den Geruch des Waldes. Ich arbeite mit anerkannten Pilzsammlern mit guter Spürnase zusammen, zu denen ich ein freundschaftliches Verhältnis habe. Eines meiner Gerichte ist einem der Pilzsammler gewidmet.
Pilze sind typisch für die Sologne. Ich bereite ein leichtes Millefeuille mit Steinpilzen und Butter oder Variationen von Pfifferlingen zu. Ich habe außerdem ein Pilzpulver als Gewürz entwickelt, „Tabak der Küche“, eine eingetragene Marke.