Georges: Ich wurde am 2. Januar 1943 in Bourg-en-Bresse geboren. Nach dem Abitur besuchte ich die Hotelfachschule in Thonon-les-Bains. 1962 schloss ich mein Studium als Klassenbester ab. 1965, nach meinem Militärdienst und mehreren Aufenthalten in verschiedenen Spitzenhäusern, trat ich in den Familienbetrieb ein und arbeitete an der Seite meiner Mutter. 1968 wurde ich im Alter von 25 Jahren ihr Nachfolger. Meine Familie ist bereits seit 1872 in Vonnas in der Gastronomie tätig. Drei Generationen kochender Mütter waren meine Vorgängerinnen und schöpften aus dem Vollen am Herd eines seit 1929 mit Michelin-Sternen gekrönten Hauses. In den 70er Jahren nahm ich einen größeren Umbau der Auberge vor, die daraufhin zu einem prestigevollen Relais & Châteaux mit Suiten und Spa wurde. Als leidenschaftlicher Koch, der das Repertoire einer regionalen hundertjährigen Küche geerbt hat, drücke ich meine Sensibilität durch die Weiterentwicklung der Klassiker mit meiner eigenen Persönlichkeit aus. Als Finalist des Wettbewerbs „Meilleur Ouvrier de France (Bester Handwerker Frankreichs)“ 1976 in Paris und mit drei Michelin-Sternen seit 1981, biete ich heute eine Küche an, die eine neu interpretierte Tradition mit angemessener Kreativität auf der Grundlage von hochwertigen Produkten im Laufe der Jahreszeiten zelebriert. Frédéric: Nach dem Besuch der Hotelfachschule in Tain l’Hermitage in der Region Drome, habe ich in mehreren Häusern in Frankreich sowie im Ausland gearbeitet, wie etwa bei Jean Pierre Billoux in Digoin, Marc Meneau in St Père sous Vézelay, Michel Guérard in Eugénie les Bains, Raymond Blanc in London. Während meiner Zeit beim Militär war ich ebenfalls Koch im Palais de l’Elysée. Mit all diesen nützlichen Erfahrungen kehrte ich in den Familienbetrieb zurück, wo ich mir meine ersten Sporen fünf Jahre lang in der Ancienne Auberge verdiente, bevor ich ins Gourmet-Restaurant wechselte. Meine Küche: Alle Produkte der Region Bresse für meine Gäste mit Präzision und Bescheidenheit kochen.
Geflügel aus Bresse ist ein wahrer Glücksfall für Köche. Ich verwende alle Teile, vom Pfaffenschnittchen, das ich mit Austern anbiete, bis zur Geflügelleber, die ich mit Knoblauchmus serviere. Ich habe ein Buch mit dem Titel Le Grand Livre de la volaille geschrieben, in dem Geflügel aus Bresse einen Ehrenplatz einnimmt...
Ich bin seit fast dreißig Jahren Präsident des „Comité interprofessionnel de la Volaille de Bresse“ und kenne daher alle Züchter und Brutbetriebe. Seit Anfang 2000 kaufe ich Geflügel bei Chapon Bressan. Dieser Betrieb achtet die Tiere und setzt noch immer auf traditionelle Schlachtung.